Neue Regelung für das Gebärmutterhalskrebs-Screening


Gebärmutterhalskrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen auf der ganzen Welt. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können abnormale Zellen jedoch entdeckt werden, noch bevor sie sich zu Krebs entwickeln. Ab dem 1. Januar 2025 wird das Screening-Programm in Belgien neu gestaltet, um noch mehr Frauen zu schützen. Was genau sich ändert und warum dieser neue Ansatz so wichtig ist, lesen Sie hier.


Aktueller Ansatz

Zur Feststellung von Gebärmutterhalskrebs wird derzeit der sogenannte Pap-Test durchgeführt. Dabei wird bei einer gynäkologischen Untersuchung ein Abstrich genommen, der unter dem Mikroskop auf defekte Zellen untersucht wird. Diese präkanzerösen Zellen können 10 bis 15 Jahre vor den invasiven Krebszellen auftreten, lassen sich durch eine einfache lokale Behandlung jedoch vollständig entfernen, sodass es gar nicht erst zu einer Krebserkrankung kommt.

Neuer Ansatz

Ab 2025 wird die Früherkennung durch eine neue Testmethode verbessert: den HPV-Test. Dieser Test weist das humane Papillomavirus (HPV) nach, das die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs ist.

Was genau ändert sich ab dem 1. Januar 2025?

Frauen zwischen 30 und 65 Jahren erhalten alle 5 Jahre eine Einladung zum Pap-Test. Der vom Arzt durchgeführte Abstrich erfolgt auf dieselbe Weise wie bisher. Im Labor wird der Abstrich jedoch zunächst mithilfe des HPV-Tests auf Hochrisiko-HPV untersucht.

  • Wenn der Test positiv ist, wird der Pap-Abstrich anschließend auf abnormale Zellen untersucht.
  • Wenn der Test negativ ist, reicht ein Pap-Abstrich alle 5 Jahre aus, da das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, sehr gering ist. Der HPV-Test reagiert nämlich äußerst genau.

Wenn Sie nach dem 1. Januar 2025 einen Pap-Test durchführen lassen, wird empfohlen, einen Abstand von 3 Jahren zu Ihrem letzten Pap-Abstrich einzuhalten.

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Frauen zwischen 25 und 30 Jahren sollten weiterhin alle 3 Jahre den üblichen Pap-Test durchführen lassen, da HPV-Infektionen in einem jüngeren Alter oft von alleine wieder weggehen. Bei einem auffälligen Ergebnis folgt ein HPV-Test, wie in Belgien bereits heute empfohlen.

Warum wird der HPV-Test nicht bei Frauen unter 30 durchgeführt?

Bei Frauen unter 30 Jahren würde ein HPV-Test häufig das Vorhandensein dieses Virus und leichte Zellanomalien nachweisen. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle wehrt der Körper HPV bei jungen Frauen jedoch auf natürliche Weise ab. Dies würde bei einer großen Anzahl von Menschen zu einer unnötigen Behandlung führen oder unbegründete Sorgen auslösen. Bei Frauen unter 30 Jahren überwiegen daher die Nachteile des HPV-Tests.

Wann kann ich das Screening durchführen lassen?

Sie erhalten eine Einladung vom Krebsfrüherkennungszentrum über My eBox oder per Post.

 

Die eBox ist ein sicherer elektronischer Briefkasten, ein zentraler Punkt, an dem Sie alle Ihre amtlichen Dokumente digital und sicher empfangen, aufbewahren und verwalten können. Sie können Ihre persönliche eBox über die Seite www.mye-box.be aktivieren.

Wie kann man Gebärmutterhalskrebs vorbeugen?

Mädchen und Jungen im Alter von 13 bis 14 Jahren wird eine kostenlose Impfung angeboten, meist während der regulären Schuluntersuchung im 2. Sekundarschuljahr. Der vollständige Impfschutz für diese Altersgruppe besteht aus 2 Impfungen, die im Laufe eines Schuljahres im Abstand von 6 Monaten verabreicht werden.

 

Viele Gebärmutterhalskrebsarten können durch die Impfung gegen das humane Papillomavirus verhindert werden. Tatsächlich enthalten die Impfstoffe mehrere Virustypen, die für 70 bis 90 % der Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich sind. Der aktuelle HPV-Impfstoff schützt also vor vielen, aber nicht vor allen Gebärmutterhalskrebsarten.

 

Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ab einem Alter von 25 Jahren wird daher weiterhin empfohlen, auch wenn Sie bereits geimpft sind. Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Gynäkologen, um weitere Informationen zu diesem neuen Screening-Programm zu erhalten.