Die teilweise Wiederaufnahme der Arbeit während einer Arbeitsunfähigkeit


Laut einer aktuellen Studie des Landesbundes der Freien Krankenkassen nimmt 1 von 9 Personen während einer Arbeitsunfähigkeitsperiode eine Arbeit teilweise wieder auf. Dabei zeigte sich, dass vor allem Personen mit psychischen Krankheiten das System der teilweisen Wiederaufnahme der Arbeit nutzten.


Teilweise Wiederaufnahme der Arbeit

Das System der Wiederaufnahme der Arbeit in Teilzeit ermöglicht es, während einer Krankheitsphase nach Zustimmung des Vertrauensarztes der Krankenkasse die Arbeit in Teilzeit wieder aufzunehmen, wobei das Krankengeld weiterhin teilweise erhalten bleibt.

 

Vor der teilweisen Wiederaufnahme wird überlegt, welche Möglichkeiten am besten zu der eigenen Situation passen wie bspw. eine schrittweise Rückkehr in den alten Beruf, eine angepasste Arbeit, oder aber ein neuer Arbeitsplatz oder eine berufliche Umschulung. Wenn dies gut funktioniert und der Gesundheitszustand es zulässt, kann später auch eine vollständige Rückkehr an einen Arbeitsplatz erfolgen.

Wichtige Ergebnisse der Studie

Die Studie unseres Landesbundes brachte einige interessante Ergebnisse hervor:

  • Jede 9. Person nimmt während einer Arbeitsunfähigkeitsperiode eine Teilzeitbeschäftigung auf.
  • Die teilweise Wiederaufnahme der Arbeit geschieht meist innerhalb der ersten sechs Monate nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit.
  • Es handelt sich meistens um Personen, die älter sind als 35 Jahre.
  • Frauen entscheiden sich häufiger für diese Maßnahme als Männer.
  • Mehr als zwei Drittel der Personen, die eine Teilzeitbeschäftigung aufnehmen, finden anschließend wieder den Weg in die Vollzeitarbeit zurück.
  • Da es sehr unterschiedliche Krankheitsfälle gibt, sind auch die Möglichkeiten für eine Wiederaufnahme unterschiedlich. Es sind vor allem Personen mit psychischen Krankheiten (u.a. Burnout und Depression), die eine teilweise Wiederaufnahme der Arbeit beantragen, der Anteil liegt bei 44 %.

Mehr Möglichkeiten und Unterstützung

Die meisten Systeme im Bereich der Arbeitsunfähigkeit sind eher wie „schwarz und weiß“: Entweder ist eine Person krank und arbeitsunfähig oder aber sie ist gesund und kann einer Arbeit folgen. In Zukunft jedoch sind flexiblere Systeme erforderlich. Es muss ein Umdenken von der Arbeitsunfähigkeit bis zur Arbeitsfähigkeit stattfinden. Dabei muss die gesundheitliche Situation der Person immer Priorität haben.

 

Eine kranke Person muss unfreiwillig ihre Arbeit niederlegen. Dies kann auch dazu führen, dass das Selbstvertrauen der Betroffenen angeknackst wird. Infolgedessen unterschätzen manche Personen ihre eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten.

 

Der Vertrauensarzt der Krankenkasse kann hierbei eine wichtige Rolle spielen. Unterstützt wird dieser von medizinischem Personal sowie einem Return to work-Koordinator, welcher Ihnen beratend und motivierend zur Seite steht: Falls der bisherige berufliche Weg vielleicht nicht mehr funktioniert, können Ihnen womöglich andere Möglichkeiten aufgezeigt werden, an die Sie selbst nicht gedacht hätten.

 

Zusätzlich kann diese Koordination Ihnen ein Gefühl der Unterstützung bieten und Sie bei der Rückkehr in die Arbeitswelt begleiten.

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Weitere ausführliche Informationen zur Rückkehr zur Arbeit und zum Return to work-Koordinator finden Sie in der Rubrik Verwandte Themen.