Ein Schlaganfall kann jeden treffen: Reagieren Sie richtig und beugen Sie vor
28.10.2024Jedes Jahr wird am 29. Oktober auf das Thema „Schlaganfall“ aufmerksam gemacht. Denn die Zahl der Betroffenen ist hoch: Täglich erleiden in Belgien etwa 70 Personen einen Schlaganfall. Jeder 6. Patient ist sogar jünger als 50 Jahre. Doch wie macht sich ein Schlaganfall bemerkbar? Was können Sie tun? Und kann ein Schlaganfall eigentlich vermieden werden?
Was passiert bei einem Schlaganfall?
Ein Schlaganfall (Apoplex) zählt mit zu den bedrohlichsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie dem Wort zu entnehmen ist, kommt es dabei zu einer „schlagartig“ auftretenden Durchblutungsstörung im Gehirn. Hierbei wird zwischen 2 Hauptformen unterschieden: Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall) und Hirninfarkt (ischämischer Schlaganfall). Bei beiden kann es zu einer Mangelversorgung der Hirnzellen mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen kommen. Die Folgen können gravierende und lebensgefährliche Ausfälle, Störungen und (irreparable) Schäden im Gehirn sein, die sich bei verspäteter Reaktion oft auch auf den restlichen Organismus auswirken.
Wie erkennen Sie, ob jemand einen Schlaganfall hat?
Wie sich ein Schlaganfall bemerkbar macht, kann bei jedem unterschiedlich sein. Es gibt jedoch einige Symptome, die häufig auftreten und typisch für einen Schlaganfall sind:
- Schwächegefühl;
- Taubheitsgefühl (an einer oder beiden Körperseite(n)) und Lähmungs-erscheinungen (vor allem im Gesicht (z.B. hängende Mundwinkel));
- undeutliche Aussprache;
- Sehstörungen;
- Gangstörungen;
- starke Kopfschmerzen.
Verdacht auf Schlaganfall? Machen Sie den „Fast-Test“!
Sie haben den Verdacht, dass jemand einen Schlaganfall erlitten hat? Der sogenannte „Fast-Test“ kann Klarheit bringen:
Face (Gesicht): Fordern Sie die betroffene Person auf, zu lachen. Wirkt das Lächeln schief oder hängt ein Mundwinkel nach unten, ist das ein Zeichen für einen Schlaganfall.
Arms (Arme): Fragen Sie die Person, dass sie ihre Arme mit nach oben gedrehten Handflächen ausstreckt. Schafft Sie dies nicht oder sinken die Arme von alleine wieder ab, deutet das auf Lähmungserscheinungen bzw. einen Schlaganfall hin.
Speech (Sprache): Bitten Sie die Person, einen simplen Satz nachzusprechen. Klingen die Worte undeutlich oder verwaschen bzw. anders als sonst, könnte dies auf einen Schlaganfall hinweisen.
Time (Zeit): Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. Wählen Sie umgehend den Notruf 112.
Können Schlaganfälle vermieden werden?
Zusammen mit anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen Schlaganfälle zu den häufigsten Todesursachen. Man kann ihnen jedoch aktiv vorbeugen. Natürlich gibt es im Leben Faktoren, die das allgemeine Risiko für Krankheiten erhöhen können (z.B. Genetik, Alter, Vorerkrankungen) und die sich nicht direkt beeinflussen lassen. Auf einen zentralen Faktor, der das Schlaganfallrisiko erheblich mitbestimmt, können wir allerdings einen starken Einfluss nehmen: unsere Lebensweise.
Chronische Entzündungen im Körper, schlechte Ernährung, (chronischer) Stress, Übergewicht, Bewegungsmangel, Schlafmangel, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte usw. sind Gift für den Körper und begünstigen u.a. die Entstehung von Schlaganfällen. Wenn Sie versuchen, diesen Faktoren positiv entgegenzuwirken, können Sie Ihr Schlaganfallrisiko drastisch mindern. Denn laut einer Studie könnten rund 70 % der Schlaganfälle durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden.
Zusätzliche Dienste
Erste-Hilfe-Wissen aneignen
Für Erste-Hilfe-Kurse und Reanimationskurse, die vom Belgischen Roten Kreuz oder von der VoG „Retten macht Schule“ organisiert werden, erstatten wir die Teilnahmegebühr vollständig.
Der „Patienten Rat und Treff“ organisiert am 28. und 29. Oktober anlässlich des Welt-Schlaganfall-Tages eine Sensibilisierungsaktion in den Krankenhäusern der Deutschsprachigen Gemeinschaft rund um das Thema Schlaganfall. Ziel ist es, auf die Prävention und Früherkennung aufmerksam zu machen. Mehr zur Veranstaltung finden Sie unter den Externen Links.