Mentale Gesundheit


Die mentale Gesundheit ist ein wichtiges Element in unserem Leben. Geht es unserer Psyche nicht gut, wirkt sich dies auf alle Lebenslagen aus. In den vergangenen Jahren mussten wir uns besonders großen Herausforderung stellen: Die Covid-19-Pandemie hat uns auf psychischer Ebene sehr viel abverlangt – mit teils weitreichenden Konsequenzen.


Die Liste der psychischen Krankheiten ist lang. Sie reicht von Alkoholismus über Burnout bis hin zu Zwangsstörungen. Auch wenn sich die Krankheitsbilder auf unterschiedliche Weise äußern, eins haben alle psychischen Gesundheitsprobleme gemeinsam: Sie belasten die Seele und beeinträchtigen das alltägliche Leben auf unterschiedlichsten Ebenen.

Psychische Krankheiten

Meistens entwickeln sich psychische Krankheiten bereits sehr früh im Leben, in 75 % der Fälle schon vor dem 24. Lebensjahr. Psychische Leiden sind nicht nur weit verbreitet, sie haben auch enorme gesellschaftliche und soziale Auswirkungen:

  • Sie erhöhen das Risiko eines Schulabbruchs.
  • Sie sind die Hauptursache für Fehlzeiten am Arbeitsplatz und für Arbeitsunfähigkeit.
  • Sie verkürzen die Lebenserwartung um 15 bis 20 Jahre, hauptsächlich durch somatische Beschwerden.
  • Sie erhöhen die soziale Isolation, insbesondere bei jungen Menschen.
  • Sie erhöhen das Risiko, an einer chronischen Krankheit (z.B. Diabetes) zu erkranken.

Zahlen und Fakten

  • Jeder 3. Belgier fühlt sich psychisch unwohl.
  • Jeder 10. Belgier leidet an einem psychischen Gesundheitsproblem.
  • 9 % der belgischen Bevölkerung leiden an einer Depression. Am häufigsten betroffen sind die 35- bis 64-Jährigen.
  • Unter den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren leiden 34 % an einer Angststörung und 38 % an einer Depression.
  • 1/4 aller Arbeitsunfähigkeiten in Belgien stehen ganz oder teilweise im Zusammenhang mit einer psychosozialen Störung.
  • In den Jahren 2018 bis 2020 haben 10 % der Bevölkerung Antidepressiva genommen.
  • 2,7 % der belgischen Bevölkerung sind bei einem Psychotherapeuten in Behandlung.
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Statistiken zufolge werden rund 30 % der Weltbevölkerung irgendwann in ihrem Leben mit einer psychischen Störung konfrontiert. Weltweit sterben jährlich etwa 8 Millionen Menschen an einer psychischen Störung – das entspricht 14,3 % aller Todesfälle. Darüber hinaus haben Menschen mit schweren psychischen Störungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine 2 bis 3 Mal höhere Sterblichkeitsrate und damit verbunden eine viel geringere Lebenserwartung. Angesichts dieser Fakten prognostiziert die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass psychische Störungen im Jahr 2030 die häufigste Krankheitsursache sein werden.

Covid-19: Höheres Hospitalisierungsrisiko bei Patienten mit psychischen Problemen

Psychische Gesundheitsprobleme gehen oftmals mit körperlichen Gesundheitsproblemen einher. Eine Studie des Landesbundes der Freien Krankenkassen belegt dies einmal mehr. In der Studie wurde detailliert auf den Zusammenhang zwischen psychischen Gesundheitsproblemen und schweren Krankheitsverläufen von Covid-19 eingegangen.

 

In einer Studie hat der Landesbund der Freien Krankenkassen den Zusammenhang zwischen der psychischen Gesundheit und einer Hospitalisierung wegen Covid-19 untersucht. Dabei ist folgende Feststellung sehr markant: Dieser Zusammenhang ist wechselwirkend!

 

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Personen, die aufgrund einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, innerhalb von 6 Monaten nach der Einweisung bis zu 4 Mal häufiger psychische Gesundheitsprobleme entwickelten als andere Patienten. Auch der umgekehrte Zusammenhang wurde analysiert: Wenn bereits psychische Gesundheitsprobleme bestehen, erhöht sich das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um 62 %.

Risikofaktoren für chronische Krankheiten, schwere Formen von Covid-19 und frühzeitiger Tod

Eine vorherige Untersuchung zum Thema mentale Gesundheit hat bereits gezeigt, dass jeder 10. Belgier an psychischen Gesundheitsproblemen leidet und dass diese Personengruppe einem größeren Risiko ausgesetzt ist, eine chronische Krankheit zu entwickeln oder gar vorzeitig zu sterben. Die aktuelle Studie weist darüber hinaus auf, dass ein höheres Risiko einer Hospitalisierung besteht im Falle einer Covid-19-Erkrankung. Insgesamt lässt sich feststellen, dass Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen empfänglicher sind für schwere körperliche Gesundheitsprobleme.

 

Die vollständige Studie in französischer und niederländischer Sprache können Sie hier lesen.

Sie sind nicht alleine!

Egal, wie ausweglos die Situation Ihnen erscheint, eins sollten Sie niemals vergessen: Sie sind nicht alleine! Es gibt verschiedene Anlaufstellen, die Ihnen die Hilfe bieten, die Sie brauchen (siehe Nützliche Links).