Stottern: Wenn Sprechen zur Herausforderung wird


Sprechen ist ein täglicher und automatischer Vorgang, dessen Komplexität und Fähigkeit wir uns oft nicht bewusst sind. Dass wir sprechen können, haben wir einer Koordination mehrerer Bereiche und über 100 Muskeln zu verdanken. Doch nicht jeder Mensch kann gut und fließend sprechen. Manchen sind Sprach- und Sprechstörungen angeboren, bei anderen treten sie plötzlich auf. Das Leben der Betroffenen kann dadurch schwer beeinträchtigt werden. Stottern ist eine der häufigsten Sprachstörungen.


Dehnungen, Wiederholungen und Blockierungen

Personen, die stottern, fällt es sehr schwer, fließend zu sprechen. Sie dehnen und wiederholen Buchstaben oder Worte wie bspw. „Haaa-haaa-hallo“ oder „H-h-h-h-hallo“. Es gibt auch bestimmte Situationen, die das Stottern verstärken oder abschwächen können.

Stottern nicht dauerhaft

Es gibt bestimmte Situationen, die das Stottern hervorrufen, oder die es verstärken oder aber abschwächen können. Viele Menschen, die stottern, können meist Lieder ganz ohne zu stottern wiedergeben. Das liegt daran, dass bei einem Lied – im Gegensatz zu einem normalen Satz – keine richtigen Pausen vorhanden sind, sondern die Stimme und Stimmbänder ohne Unterbrechung gefordert sind und in Schwingung versetzt werden.

Unterschiedliche Ursachen

Stottern kann plötzlich im Kindes- oder Jugendalter, meistens zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr, auftreten. Bei Erwachsenen treten Sprach- und Sprechstörungen eher nach einem Unfall, einem Schlaganfall, bei einer Demenz oder durch andere Schädigungen des Gehirns auf. Wenn innerhalb einer Familie manche Personen von Geburt an stottern, ist auch für andere Familienmitglieder das Risiko erhöht, auch irgendwann zu stottern.

Je älter, desto höher der Druck

Bei Kindern, die plötzlich und ohne spezifischen Grund anfangen zu stottern, vergeht das Stottern meist wieder von selbst. Wenn es aber über längere Zeit bestehen bleibt, sollte man eine Logopädin aufsuchen.

 

Je älter man ist, wenn das Stottern oder eine andere Sprechstörung auftritt, desto höher ist der Druck im sozialen Umfeld oder im Beruf. Die Angst, vor Menschen zu sprechen und dann zu stottern, kann dazu führen, dass man sich immer mehr aus dem sozialen Leben zurückzieht. In manchen Fällen müssen Personen sich einen anderen Beruf suchen, in dem sie nicht viel sprechen müssen. Stottern kann zu einer starken psychischen Belastung führen.

Logopädie zur Besserung

Durch regelmäßige Sprachtherapie wie bspw. Logopädie können Betroffene lernen, das Stottern immer besser zu kontrollieren, sodass sie freier und uneingeschränkter leben können.

Erstattung

Neben den Erstattungen seitens der gesetzlichen Krankenversicherung sehen wir unter gewissen Bedingungen durch unsere Zusätzlichen Dienste eine Erstattung für Logopädie vor. Ausführliche Informationen zu den Bedingungen finden Sie in den Verwandten Themen unter „Logopädie“.