Tief durchatmen, bitte?


Jeden Tag atmen wir durchschnittlich 20.000 Mal ein und aus. Aber wie oft machen wir uns Gedanken über die Qualität der Luft, die wir dabei einatmen? Wahrscheinlich nicht allzu häufig.


Luftverschmutzung

Es gibt viele verschiedene Quellen und Ursachen für Luftverschmutzung. Verbrennungsprozesse in Fahrzeugen, in Öfen und Heizungen, aber auch die Industrie und Landwirtschaft sind bedeutende Feinstaubquellen. Außerdem sorgen ebenfalls natürliche Phänomene wie Vulkanausbrüche oder Waldbrände dafür, dass Schadstoffe in die Luft geraten.

 

Luft, die durch Schadstoffe wie Feinstaub, Ozon oder Stickstoffdioxid verschmutzt ist, kann Auswirkungen auf die Gesundheit haben und Krankheiten wie Asthma, Krebs oder andere chronische Leiden auslösen. Auch Gefäßschädigungen können durch Feinstaub begünstigt werden, die im schlimmsten Fall zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen können.

Die Situation in Europa

In Europa ist die Luftqualität in den letzten Jahren zwar bereits besser geworden, trotzdem werden die Grenzwerte immer noch regelmäßig überschritten. So ergab bspw. eine Bürgerumfrage im Großraum Brüssel, dass mehr als 98% der Einwohner einer Luftverschmutzung ausgesetzt sind, die über den WHO-Normen liegt.

 

Die EU-Kommission hat nun neue Luftqualitätsgrenzwerte vorgeschlagen. Diese Grenzwerte sind niedriger als die bisherigen Empfehlungen der WHO. Aus diesem Grund appelliert die Umweltorganisation HEAL (Health and Environment Alliance) an die Europäische Union, die europäischen Luftqualitätsstandards den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen, um unsere Gesundheit besser zu schützen.

 

Die Luftverschmutzung hat zunehmend Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder, denn Kinder sind besonders anfällig für Erkrankungen, die durch Luftverschmutzung ausgelöst werden.

Neues Forschungsprojekt

Die Bekämpfung von Luftverschmutzung war bereits im Jahr 2021 Gegenstand einer Studie unseres Landesbundes. Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Arbeitsunfähigkeit nachgewiesen: Luftverschmutzung scheint dazu beizutragen, dass Menschen psychisch erkranken und in die Arbeitsunfähigkeit abrutschen.

 

In diesem Jahr soll ein neues Forschungsprojekt gestartet werden, um festzustellen, ob die geschaffenen neuen Umweltzonen (Low Emission Zones, LEZ) in den Städten Brüssel, Antwerpen und Gent tatsächlich zu einer besseren Luftqualität und zu einer besseren Gesundheit der Anwohner führen.

 

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden 2024 während der belgischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union vorgestellt.