Vergessen Sie nicht zu atmen!?


Ungefähr 20.000 Mal pro Tag atmen wir ein und aus und das meist völlig automatisch. Es scheint so selbstverständlich, dass wir unserer Atmung recht wenig Aufmerksamkeit schenken. Aber auch, wenn die Atmung unbewusst abläuft, hat nicht jeder einen guten und regelmäßigen Atemrhythmus.


Durch eine Krankheit oder durch Schmerzen kann es dazu kommen, dass wir falsch atmen, aber auch durch Bewegungsmangel, oder wenn wir Angst haben, gestresst oder überfordert sind. Auch in Situationen, in denen unsere Konzentration gefordert ist oder wenn wir plötzlich überrascht werden, kommt es vor, dass unsere Atmung stockt, flacher wird oder sogar kurz ganz stoppt. Jedoch ist eine richtige und bewusste Atmung zu jeder Zeit wichtig für unsere Gesundheit.

Risiken einer falschen Atmung

Geschieht eine schlechte Atmung nur in Ausnahmefällen, hat dies erstmal keine direkten Folgen für uns. Durchlaufen wir jedoch viele unregelmäßige Atemphasen, können wir dadurch stark ermüden, da es zu einem Sauerstoffmangel im Blut kommt. Auf Dauer besteht ein erhöhtes Risiko für Asthma, Verspannungen im Kopfbereich, Depressionen, Schlafstörungen, Karies und Schnarchen.

Wie Sie Ihre Atmung in den Griff bekommen

Mit ein bisschen Übung und Willen könnten Sie lernen, Ihre Atmung zu kontrollieren und so verhindern, dass Ihnen die Luft wegbleibt. Es erfordert jedoch etwas Disziplin, sich selbst ans Atmen zu erinnern oder sich der eigenen Atmung bewusst zu werden. Mit einer richtigen Atmung ist es möglich:

  • den Blutdruck zu senken;
  • die Konzentration zu fördern;
  • Müdigkeit zu vermindern und einen erholsameren Schlaf zu erlangen;
  • die Durchblutung, das Immun- und Verdauungssystem zu fördern;
  • die Kondition bzw. die sportliche Leistung zu erhöhen;
  • besser mit Stress oder Panikattacken umzugehen.
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Auf dem Weg zur richtigen Atmung

 

Bevor Sie zu einer gesunden Atmung gelangen, ist es wichtig, sich der eigenen Atmung bewusst zu werden. Dies können Sie tun indem Sie während ein paar Atemzügen kleinschrittig und stockend, aber regelmäßig ein- und ausatmen, während des Ausatmens summen oder seufzen oder während der Atmung Ihre Hand auf Ihren Bauch und Brustkorb legen, um den Atemprozess bewusst zu fühlen. Anschließend gibt es allgemeine Tipps auf dem Weg zu einer dauerhaft besseren Atmung:

  • Atmen Sie bevorzugt durch die Nase ein und aus.
  • Konzentrieren Sie sich bei der Atmung bewusster auf das Ausatmen.
  • Verlängern Sie nach und nach die Dauer der Ein- und Ausatmung: Zählen Sie während des Ein- und Ausatmens im Kopf bis 4. Wenn sich Ihr Körper daran gewöhnt hat, können Sie die Sekundenzahl steigern. Achten Sie dabei auf die Regelmäßigkeit.
  • Achten Sie auf eine gerade Körperhaltung im Alltag, sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Vermeiden Sie außerdem zu enge Kleidung.
  • Sorgen Sie am Tag für genügend Auszeit und Entspannung, in denen Sie noch bewusster atmen, aber auch für ausreichend Bewegung.
  • Schreiben Sie sich kleine Zettel, die Sie immer wieder an eine richtige und bewusste Atmung erinnern.
  • Pro Minute sollte ein gesunder Erwachsener etwa 12-16 Mal ein- bzw. ausatmen.

Bildschirm-Apnoe

Ein Phänomen, das immer häufiger auftritt: Während wir eine Aufgabe an einem Bildschirm erledigen, die Konzentration erfordert, ist es möglich, dass wir unbewusst unseren Atemrhythmus verändern oder die Atmung länger als gewöhnlich unterbrechen. Je kleiner der Bildschirm ist, desto größer ist das Risiko für eine Bildschirm-Apnoe und Atemaussetzer.