Warum wachen wir im Laufe des Lebens immer früher auf?


Unser Schlaf verändert sich mit zunehmendem Alter. Die Folge: Die Nächte werden im Laufe unserer Jahre oft kürzer. Doch warum schlafen wir weniger, bzw. wachen früher auf, wenn wir älter werden? Das erfahren Sie hier.


Das Alter und die Genetik

Ältere Menschen sind Frühaufsteher, die Jugend hingegen möchte bzw. kann immer ausschlafen. So zumindest der Eindruck. Aber ist das wahr? Ja, anscheinend ist der natürliche Alterungsprozess eine Ursache für Veränderungen in unserem Schlafrhythmus. Jedoch spielt auch die Genetik eine entscheidende Rolle dabei, ob wir eher früher müde werden oder morgens früh aufwachen, ob wir später ins Bett gehen und dafür lange schlafen können.

 

Eine Sache des Hirns?

Die Reaktionsfähigkeit unseres Gehirns nimmt mit zunehmendem Alter nach und nach ab, Signale werden nicht mehr so gut und schnell erkannt wie früher. Das Gehirn reagiert auch schlechter auf Sonnenlicht oder auf Rituale wie Mahlzeiten, auf soziale Signale oder körperliche Aktivität. All dies sind jedoch Elemente, die dem Körper und dem Gehirn helfen, sich im Tagesverlauf zu orientieren: Mit zunehmendem Alter werden Personen häufig früher am Abend müde als zum Beispiel Kinder oder Enkelkinder. Dadurch, dass sie früher schlafen gehen, wachen sie dann am nächsten Tag auch früher auf.

 

Die Rolle des Lichts

Auch die Art und Weise, wie unsere Augen Licht wahrnehmen, spielt eine Rolle: Mit dem Alter lässt unsere Sehkraft nach. Dadurch verringert sich die Intensität des Lichtreizes, den unser Gehirn wahrnimmt. Dies hat Auswirkungen auf unsere innere Uhr: So dringt bspw. bei älteren Personen mit Grauem Star – eine typische Augenerkrankung im Alter – das Abendlicht nicht so stark in die Augen ein. Das Gehirn vermutet dann den Sonnenuntergang irrtümlich früher, als dieser eigentlich eintrifft. Die Folge: Der Körper schüttet früher das Schlafhormon Melatonin aus, sodass die Müdigkeit früher am Abend auftritt.

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Tipps, um morgens länger schlafen zu können

Wenn Sie morgens länger schlafen möchten, kann es helfen, sich am Abend draußen hellem natürlichen Licht auszusetzen, z.B. durch einen Spaziergang, wenn es noch hell ist. Auf diese Weise kann unserem Gehirn mitgeteilt werden, dass die Sonne noch nicht untergegangen ist, was wiederum die Melatoninproduktion etwas bremsen und hinauszögern kann. Der Spaziergang sollte am besten 30 bis 60 Minuten vor Sonnenuntergang durchgeführt werden.

 

Es hilft auch, tagsüber für reichlich Bewegung zu sorgen, damit der Körper ausgelasteter ist. Auch dies kann die Schlafqualität beeinflussen.