Welttag des Hörens


Jährlich gilt der 3. März dem Hören. Unser Gehörsinn ist eine faszinierende und elementare Fähigkeit. Unser Ohr dient jedoch nicht nur als Kommunikations- und Wahrnehmungsinstrument, es steuert auch unser Gleichgewicht.


Richtig und gut hören zu können, ist allerdings nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit. In Belgien leiden über 400.000 Personen an Schwerhörigkeit. Das Nachlassen oder der Verlust des Gehörsinns kann Ursachen unterschiedlicher Natur haben. Es kann in Zusammenhang stehen mit dem Alter, einer Krankheit oder Infektion, einem Unfall, zu hohem und häufigem Lärm, einer genetischen Veranlagung oder anderen Faktoren.

 

Lässt das Hörvermögen nach und wird nicht ausgeglichen, kann dieser Verlust sich negativ auf emotionaler, sozialer und physischer Ebene auswirken. Deshalb ist es für alle Menschen wichtig, das eigene Gehör zu schonen und zu pflegen. Einem Hörverlust kann, bzw. könnte, in vielen Fällen vorgebeugt werden.

 

Es gibt unterschiedliche Methoden und Hilfsmittel, um einen Gehörverlust unterschiedlichen Grades zu kompensieren. Leichte Einschränkungen können durch Anpassung der Lautstärke oder mit Unterstützung von Mimik und Gestik ausgeglichen werden. Ist die Hörminderung jedoch ausgeprägter, wird das Tragen eines Hörgerätes erforderlich.  

 

Wie funktioniert eigentlich das Hören?

  • Die Ohrmuschel nimmt Schallwellen auf. Diese werden durch den Gehörgang an das Trommelfell weitergeleitet. Die Schallwellen versetzen das Trommelfell in Schwingungen.
  • Diese Schwingungen werden im Mittelohr über die Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) zum Innenohr geleitet.
  • Im Innenohr befindet sich die Gehörschnecke (Cochlea), welche etwa 20.000 Hörzellen umfasst. Die Schwingungen werden auf die Flüssigkeit um die Gehörschnecke übertragen. Die Gehörschnecke wandelt dann die Schwingungen in elektrische Nervenimpulse um.
  • Über den Hörnerv werden diese Nervenimpulse zum Hörzentrum unseres Gehirn geleitet.

 

Welche Schäden kann Lärm anrichten?

Sind wir dauerhaftem Lärm ausgesetzt, kann dies in unseren Ohren erheblichen Schaden anrichten. Solche Schäden können von Ohrgeräuschen, Hörminderung bis hin zu Tinnitus oder irreparablen Hörschäden wie Schwerhörigkeit reichen.

 

Aber Lärmbelastung schadet nicht allein unseren Ohren: Durch Lärm kann vermehrt Stress in unserem Körper entstehen, wodurch Stresshormone ausgeschüttet werden, die zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Blutdruckproblemen, Veränderung der Herzfrequenz usw. führen können. Sich mal schnell bei lautem Geräusch die Ohren zuzuhalten kann zwar kurz Abhilfe schaffen, ist aber keine Dauerlösung. 

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Wenn Sie Ihre Ohren dauerhaft vor Lärm schützen möchten, ist es ratsam, in verschiedenen Situationen Ohrstöpsel zu tragen bzw. sich einen angepassten Gehörschutz anfertigen zu lassen. Mehr Informationen zur Erstattung finden Sie in der Rubrik Verwandte Themen unter „Gehörschutz“.

 

Ab wann kann Lärm schädlich sein?

Schon ab 40 Dezibel (dB) kann die Konzentration beeinflusst werden, ab 80 bis 85 Dezibel (z.B. Rasenmäher, Bohrmaschine) können Schäden an unserem Gehör entstehen.

Weitere Beispiele:

  • Leises Radio oder Flüstern entsprechen ungefähr 40 Dezibel (dB).
  • Eine normale Unterhaltung erzeugt etwa 60 Dezibel (dB).

 

Erstattungen für Hörgeräte

Die Erstattung der gesetzlichen Krankenversicherung für ein Hörgerät fällt je nach Art des Gerätes (monophones, stereophones oder kontralaterales Gerät) und Alter unterschiedlich aus.

 

Eine Erstattung ist alle 5 Jahre möglich, bzw. alle 3 Jahre für Personen unter 18 Jahren. Eine Ausnahme gilt, wenn sich das Hörvermögen wesentlich verschlechtert hat (d.h. um mindestens 20 dB), dann entfällt die Erneuerungsfrist.

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Einen Überblick der unterschiedlichen Erstattungen für ein Hörgerät finden Sie in der Rubrik Verwandte Themen unter „Hörgeräte“.