Zeit für eine Alkoholpause


Die Karnevalszeit ist vorüber. Da es wahrscheinlich für den einen oder anderen in dieser Zeit Alkohol in rauen Mengen gab, wäre nun ein guter Zeitpunkt eine Alkoholpause einzulegen.


Alkohol ist in unserer Gesellschaft fest verankert. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trinkt jeder Belgier im Durchschnitt 12,1 l reinen Alkohol pro Jahr.

 

Fülle an Informationen

Zum Thema Alkohol und seine Schäden auf unsere Gesundheit gibt es eine Fülle an Informationen, die manchmal widersprüchlich sind. Oft fällt es uns schwer, zwischen Tatsache und Mythos zu unterscheiden.

 

Dass Alkohol nicht gesundheitsfördernd ist, dürfte jedem klar sein. Wir möchten jedoch mit einigen weit verbreiteten Mythen aufräumen, die dem Genussmittel positive Wirkungen zusprechen.

 

  • Mythos 1: Ein Glas Alkohol pro Tag ist gut für die Herzgesundheit.

Neueste Forschungsergebnisse widerlegen diese in der Gesellschaft beliebte These. Selbst in geringen Mengen hat Alkohol keine positive Wirkung auf das Herz. Im Gegenteil: Mit dem Konsum von Alkohol geht ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzrhythmusstörungen einher.

 

  • Mythos 2: Alkohol begünstigt einen besseren Schlaf.

Untersuchungen haben gezeigt, dass das Einschlafen zwar zunächst ein wenig leichter fallen kann, wenn man Alkohol getrunken hat, die negative Auswirkung in der 2. Schlafhälfte aber umso stärker ist und die Qualität des Schlafes deutlich abnimmt.

 

Der Schlaf ist oft unruhiger, da häufigere Wachphasen, ein leichterer Schlaf mit typischem Herumwälzen auftreten können und man häufiger auf Toilette muss. Alkohol kann dafür sorgen, dass die verschiedenen Schlafphasen durcheinandergebracht und gestört werden. Bei stärkerem Alkoholkonsum kann auch die Atmung beeinträchtigt werden. Dies kann zu Schnarchen oder sogar Atmungsstörungen wie Atemaussetzer führen.

 

  • Mythos 3: Eine Tasse Kaffee macht wieder nüchtern.

Auch wenn Kaffee Koffein enthält – ein Stimulans, das dafür sorgt, dass wir uns wacher und aufmerksamer fühlen – hilft er dem Körper allerdings nicht dabei, den Alkohol im Blut schneller abzubauen. Alkohol wird in der Leber, mit Hilfe von Enzymen, abgebaut. Also egal, ob mit oder ohne Koffeinzufuhr, das Tempo des Alkoholabbaus bleibt gleich. Unsere Leber arbeitet durch das Koffein nicht schneller.

 

Der Vorgang des Alkoholabbaus lässt sich nicht durch andere Zufuhren beschleunigen. Da Alkohol jedoch dem Körper Wasser entzieht, ist eine anschließende Wasserzufuhr wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.

 

  • Mythos 4: Eine Überdosis Alkohol gibt es nicht.

Es ist äußerst gefährlich, innerhalb kürzester Zeit eine hohe Menge Alkohol zu trinken. Das bei Jugendlichen populäre „Binge Drinking“ (Rauschtrinken) kann dem Körper schwer zusetzen.

 

Bei zu schnellem Trinken entsteht rasch eine zu hohe Alkoholkonzentration im Blut. Der Körper kann den Alkohol nicht schnell genug abbauen, was zu einer Blutvergiftung führen kann. Typische Folgen können Unterkühlung, Bewusstlosigkeit, Schmerzverlust oder sogar Atemstillstand sein.